Umweltgifte und auch Stress, auch der, den wir nicht immer wahrnehmen wollen oder können, kann offenbar auf eine ganz subtile Art und Weise unser ganzes Neuroendokrines System und damit auch unser Hormonsystem stören.
Schilddrüse, Nebennieren oder Keimdrüsen funktionieren nicht autonom. Sie werden in einem komplexen Regelkreis durch Releasing-Hormone über einen Feedback Mechanismus gesteuert, welcher jedoch sehr störanfällig ist.
Die Patienten leiden dann wegen des Hormonmangels an körperlichen oder Seelischen Krankheitsbildern. Nicht wenige von Ihnen wissen gar nicht, dass ihr Leiden auf einem Hormonmangel basiert. Frauen welche sich in der Menopause befinden erfahren es jedoch meist relativ schnell von ihrem Hausarzt oder dem behandelnden Gynäkologen und dann erfolgt bisher in den meisten Fällen eine Hormonersatztherapie. Das hat sich in letzter Zeit etwas geändert. Die Hormonersatztherapie ist in Verruf geraten spätestens nach der Veröffentlichung internationaler wissenschaftlicher Untersuchungen konnte die Hormonersatztherapie nicht mehr als unbedenklich gelten wegen der Erhöhung des Brustkrebsrisikos bei einer Estrogentherapie im Klimakterium.
Weitere wissenschaftliche Studien, wie die „Women Health Initiative“ (USA 2002) zeigten, dass bei einer Langzeittherapie mit Östrogen- und Gestagenpräparaten das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um 26% ansteigt. Das sind Fakten, an denen niemand einfach vorbeigeht und so ist offensichtlich eine gewisse Unsicherheit bei einigen Therapeuten entstanden. Während nun die Einen eine Hormontherapie grundsätzlich ablehnen und sich auf eine mehr oder weniger an den Symptomen orientierte Behandlung beschränken, letztlich auch mit dem Einsatz von Psychopharmaka, führen die Anderen eine Therapie mit synthetischen Hormonen zur Substitution einfach weiter fort. Es gibt eine Alternative, das sind sog. Bioidentische Hormone. Sie unterscheiden sich von den synthetischen Hormonen, dadurch, dass sie aus Naturstoffen wie z.B. aus Yamswurzel oder Soja gewonnen werden und in ihrer Biochemischen Struktur den natürlichen Hormonen entsprechen. Natürlich ist vor jeder Hormontherapie immer genau abzuwägen und gewiss reicht die alleinige Feststellung eines Hormonmangels durch eine Laboruntersuchung nicht immer aus.
Die individuelle Situation ist unbedingt zu Beachten, das gilt besonders für Patienten in deren Vorgeschichte schon einmal eine bösartige Erkrankung vorgekommen ist, welche hormonabhängig war.
Grundsätzlich muss aber eine Hormonersatztherapie immer als ein Versuch verstanden werden, ein komplexes System, welches die Fähigkeit selbst zu Regeln und zu Funktionieren verloren hat, durch ein Eingreifen von Außen zu unterstützen. Es ist aber unbedingt gut abzuwägen für welchen Weg man sich bei der Therapie entscheidet, denn eine Therapie welche dem Körper hilft sich aus eigener Kraft wieder selbst zu helfen und zu Funktionieren ist immer effektiver und nachhaltiger. Sind nach einer Operation Organe des Hormonellen Systems entfernt worden, wird eine Substitution mit den spezifischen Hormonen unausweichlich sein, wenn man die Folgen eines dauerhaften Hormonmangels vermeiden möchte.
Sind jedoch alle Organe vorhanden und es ist trotzdem zu hormonellen Mangelzuständen oder Dysfunktionen gekommen, muss nach den Ursachen dafür gesucht werden. Erst wenn diese erkannt worden sind, kann eine sinnvolle erfolgreiche Therapie z.B. über entgiftende oder tonisierende Maßnahmen eine Wiederherstellung der körpereigenen Produktion und Funktion erreicht werden.
Der menschliche Organismus besteht aus 10 Billionen Zellen, um diese funktionsfähig zu erhalten ist so etwas wie ein zentraler Bordcomputer erforderlich, das ist das Autonome Nervensystem in unserem Gehirn. In jedem Bruchteil von einer Sekunde verarbeiten wir in diesem Bordcomputer millionenfache Reize der Informationen von 5 Sinnesreizqualitäten: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten. Erreicht uns eine Reizinformation dann reagieren wir wie die Urzelle auch, mit Flucht. Dabei laufen ganz bestimmte physiologische Prozesse in unserem Körper ab, denn wir brauchen zur Flucht Energie und Muskelkraft. Das ist der Bereich des Sympathikus. Im Gehirn verarbeitet geht die Reaktion über die Hypophyse, die Schilddrüse zur Nebenniere. Das in der Nebennierenrinde produzierte Cortisol ist eines der zentralen Hormone unserer Antwort auf Reize. So können wir uns unterschiedlichsten Situationen optimal anpassen indem unser Organismus einerseits blitzschnell auf Hochleistung umschalten oder eine Adaptation an Dauerbelastungen regeln kann. Allerdings spielt dabei das Alarmhormon Adrenalin aus dem Nebennierenmark auch eine entscheidende Rolle und natürlich auch das Testosteron, welches zum größten Teil in den Sexualorganen und in der Muskulatur gebildet wird.
Egal welcher Art eine Reizbelastung ist, es genügt, dass sie in Intensität oder Dauer die normale, tolerierbare biologische Reizschwelle überschreitet, dann kommt es zur Schädigung unseres Organismus. Eine psychische chronische Dauerbelastung kann genauso wie eine toxische Belastung das gesamte Neuro-Endokrine und Hormonelle System stören oder zerstören und in eine chronische Insuffizienz führen. In so einer Situation synthetische Hormone von außen zuzuführen würde dann doch sogar eher zu einer Drosselung der eigenen Hormonproduktion durch die körpereigenen Hormondrüsen führen.
Man kann sich vorstellen wie viel sinnvoller es doch in so einer Situation ist den Körper zu unterstützen die notwendigen Hormone wieder selbst bereitstellen zu können.
Neben den bereits erwähnten Maßnahmen wie Entgiftung usw. gibt es aber auch Mittel aus der Natur, auch pflanzlicher Herkunft und Kombinationen, welche sich schon seit Jahrhunderten in der Medizin wegen ihrer stimulierenden und harmonisierenden Wirkungen auf den hypophysär-hypothalamischen Regelkreis bewiesen und bewährt haben. Darüber hinaus ist es sicher hilfreich den Stoffwechsel der beteiligten Hormone und ihrer Substrate im Metabolismus zu kennen und zu verstehen; denn in vielen Fällen kann alleine durch das größere Angebot des biologischen Substrats, wie z.B. beim Testosteron das DHEA, eine Hormongabe überflüssig werden und auch präventive Effekte erreicht werden.
Für weitere Fragen zur Hormonersatztherapie ist eine persönliche Beratung vorteilhaft, da jede differenzierte und angemessene Behandlung immer nur für den einzelnen Fall individuell erfolgen muss.